Präsident Donald Trump kündigte am Sonntag an, dass die Vereinigten Staaten den Zugang zu Nvidias leistungsstärksten Computerchips, der sogenannten Blackwell-Serie, beschränken und andere Länder daran hindern werden, diese zu erwerben. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund des eskalierenden globalen Wettbewerbs im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).
Trump erklärte in einem Interview mit CBS News: „Wir werden sie niemandem außer den Vereinigten Staaten überlassen.“ Er behauptete, dass der Zugang anderer Nationen zu dieser Spitzentechnologie ihnen einen vergleichbaren Vorteil im KI-Wettbewerb verschaffen würde. Er räumte zwar ein, dass Nvidia weiterhin Chips nach China verkaufen könne, betonte jedoch, dass sie keinen Zugang zu den fortschrittlichsten Blackwell-Modellen erhalten würden.
Diese Entscheidung markiert einen weiteren Wandel in Trumps schwankender Haltung zu Halbleiter-Exportkontrollen während seiner Präsidentschaft. Zuvor schwankte er zwischen der Einschränkung und Genehmigung des Verkaufs des NVIDIA-H20-Chips nach China. Die neue Strategie des Präsidenten zielt darauf ab, die Dominanz der USA im Bereich der KI zu stärken, trotz einer früheren Politik, die den weltweiten Export des gesamten Spektrums amerikanischer KI-Technologie förderte.
Nvidia, ein in Kalifornien ansässiges Unternehmen, das für die Lieferung wichtiger Chips zum Trainieren von Modellen der künstlichen Intelligenz bekannt ist, wurde im August 2023 zum wertvollsten Unternehmen der Welt und übertraf eine Marktbewertung von 5 Billionen US-Dollar. Viele führende KI-Unternehmen weltweit, darunter auch in China, verlassen sich bei ihrem Betrieb auf die Hardware von Nvidia.
Die Nachricht von diesen Beschränkungen wurde bekannt, nachdem Trump während eines Gipfeltreffens in Südkorea seine Absicht bekannt gegeben hatte, mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über die Blackwell-Chips zu sprechen. Zu diesem geplanten Gespräch kam es jedoch nicht.
Diese plötzliche Einschränkung wirft mehrere Fragen zu ihren unmittelbaren Auswirkungen auf internationale Kooperationen und Forschungsprojekte auf, die stark auf die Technologie von Nvidia angewiesen sind. Im Juni kündigte Nvidia Pläne an, Tausende Exaflops Rechenleistung von Blackwell-Chipsystemen nach Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich zu liefern. Diese Einsätze sollten die europäische KI-Entwicklung und Initiativen zur digitalen Souveränität stärken, an denen Unternehmen wie Mistral AI, Domyn, Nebius und Nscale sowie die Telekommunikationsgiganten Fastweb, Orange, Swisscom, Telefonica und Telenor beteiligt sind.
Es bleibt unklar, wie sich die neu angekündigten Beschränkungen für fortschrittliche Nvidia-Chips auf diese bestehenden Vereinbarungen und künftigen Kooperationen auswirken werden. Euronews Next hat sowohl die US-Regierung als auch Nvidia um Klärung der Auswirkungen dieser Exportkontrollen, insbesondere im Hinblick auf europäische Partnerschaften, gebeten.
